Rundgang

Schönkirchen-Reyersdorf liegt im Niederösterreichischen Weinviertel am Nordrand des Marchfeldes.

Schönkirchen

Um 865 soll nach nicht unbegründeten Vermutungen zufolge damals schon Kirchles (alter Name für Schönkirchen) entstanden sein. Aus Kirchles wurde später schöne Kirche und dann Schönkirchen. Im Jahre 1457 wird Schönkirchen zur Marktgemeinde. Im Jahre 1901 fand eine Volkszählung in Schönkirchen statt wobei 652 Einwohner gezählt wurden. Der Zuckermantelhof hatte 16 und die Bahnstation Silberwald 5 Einwohner. Bei der letzten Volkszählung 2001 wurden im Ortsteil Schönkirchen ca. 750 Einwohner gezählt. 1945 besetzten Russen unsere Ortschaft. Die russische Ortskommandantur befand sich im Schloss, das als „deutsches Eigentum“ von den Russen beschlagnahmt worden war. Später war im Schloss die Verwaltung der OMV.

Für die Erdgasgewinnung und -speicherung wurde die Speicherstation Schönkichen/Reyersdorf 1977 errichtet.

Reyersdorf

Reyersdorf liegt im nördlichen Teil der Marktgemeinde und bildet die Grenze zu den Ausläufern des Weinviertels. Der Ortsteil wird um 1154 das erste Mal in einer Pfarreinweihungsurkunde von Weikendorf erwähnt. Der Ortsname kommt als Reichartsdorf, Richeresdorf u. Richersdorf im Laufe der Geschichte immer wieder vor.

Die Kirche wird um 1354 erbaut und ist dem Pfarrer von Weikendorf unterstellt, was zur Folge hat, dass alle Gebühren nach Weikendorf fließen. 1767 wird die Kirche nach Schönkirchen eingepfarrt. Die Kirche ist dem Hl. Leonhard geweiht und in der Grundstruktur ein frühgotischer Bau, wovon ein Kreuzgratgewölbe mit skulpierten Schlussstein (das Lamm Christi darstellend) zeugt. Die Einrichtung ist größtenteils neugotisch, spöttisch auch „Brettlgotik“ genannt. Der Ortsteil war bis zum Jahre 1971 eine eigene Gemeinde mit eigener Verwaltung, eigener Schule und eigenem Kindergarten. Im Jahre 1971 wurden die Gemeinden Schönkirchen und Reyersdorf zusammengelegt und zu einer Gemeinde verschmolzen.

Im Ortsteil leben ca. 750 Einwohner. Wie in den anderen Ortsteilen auch sind unselbständig Erwerbstätige, die meist zur Arbeit auspendeln müssen, die Hauptgruppe der arbeitenden Bevölkerung. Ein kleiner Teil ist noch in der Landwirtschaft bzw. im Gewerbe tätig.

Um die Bevölkerung im Ort zu halten wurde in den 90er Jahren Bauland durch die Gemeinde geschaffen und im Jahr 2001 mit dem Bau von Genossenschaftswohnungen begonnen.

Silberwald

Der Ortsteil Silberwald liegt ca. 4,5 km vom Ortskern entfernt in Richtung Süden. Er grenzt direkt an die Nachbargemeinde Strasshof.

Die ersten Bautätigkeiten gehen bereits auf die Jahre nach dem 2. Weltkrieg zurück. Zahlreiche Kriegsflüchtlinge aus Südmähren und aus den von den Sowjets besetzten Gebieten blieben in Schönkirchen und ließen sich Ende der vierziger Jahre des vorigen Jahrhunderts vor allem in diesem Ortsteil nieder. Die kontinuierliche Aufwärtsentwicklung der Marktgemeinde manifestierte sich in den siebziger Jahren in einer stark steigenden privaten Bautätigkeit die bis heute anhält. Vor allem im Ortsteil Silberwald siedelten sich sehr viele Wiener an, die vor dem Großstadtgetriebe auf das Land zogen und sich im Einzugsgebiet der Hauptstadt Wien ansiedelten.

Durch die in diesem Ortsteil gelegene Schnellbahnstation mit einer Park & Ride Anlage besteht eine exzellente Verbindung von unserer Gemeinde in den Großraum Wien, was vor allem die vielen Tagespendler in die Bundeshauptstadt zu schätzen wissen. Die S-Bahn fährt zu den Stoßzeiten in 7,5 Minuten Intervallen und außerhalb der Stoßzeiten in 15 bzw. 30 Minuten Intervallen. Die Fahrzeit mit der Linie S1 nach Wien Floridsdorf beträgt 24 Minuten. Die an der Nordbahn gelegene Haltestelle wurde bereits 1928 errichtet.

1990 zählte der Ortsteil Silberwald etwa 500 Einwohner, bei der Volkszählung 2001 wurden bereits über 710 Einwohner gezählt.